BNN – Ausgabe Bruchsal vom 25. Juni 1998

Evangelische Christusgemeinden Unter- und Obergrombach mit Homepage im Internet

Vorzüge des PC sind im Gemeindebüro unverzichtbar

Surfer findet am Bildschirm Aktuelles aus dem Gemeindeleben sowie Infos über sämtliche Kirchengruppen

Von unserem Redaktionsmitglied Hansjörg Ebert

Bruchsal-Untergrombach. "Herzlich willkommen bei den evangelischen Christusgemeinden Unter- und Obergrombach", heißt es auf demBildschirm, daneben baut sich eine Zeichnung der Gustav-Adolf-Kirche auf. Ein Mausklick erlaubt sodann einen Blick in das Innere des Gotteshauses. Jetzt muß sich der Internet-Besucher entscheiden, was ihn am meisten interessiert: Aktuelles aus den beiden Gemeinden, Gottesdienstzeiten, Kinder- und Jugendarbeit oder, was der Förderverein so alles macht. http://www.fzk.de/cg-grombach heißt der Zaubercode, über den die Homepage kleinsten evangelischen Gemeinde im Kirchenbezirk abzurufen ist.

Marlene Bender ist schon ein wenig stolz darauf, daß just ihre Gemeinden als erste im Internet vertreten, sind. Motor für Gemeindeinformation online war Dr. Andreas Wicke, einer der Kirchenältesten. Zusammen mit seinem Sohn Matthias installierte der Physiker am Kernforschungszentrum Karlsruhe das Programm und die Seiten - eine Art Gemeindebrief, der Interessierten den Zugang zu wichtigen Gemeindedaten eben am Computer eröffnet.

Sie erfahren, daß zu den Christusgemeinden rund 1 300 evangelische Christen gehören, von denen 250 in Obergrombach wohnen. Zehn Älteste leiten mit Pfarrerin Marlene Bender die Gemeinde, die Pfarrstelle ist seit 1984 mit einem Dienstauftrag am Krankenhaus Bruchsal verbunden. Ehegatte Manfred Bender besorgt die Krankenhausseelsorge, das Ehepaar teilt sich nämlich eine Stelle im sogenannten "job-sharing".

Unter "Aktuelles" findet der Surfer Infos zur Gründung des Fördervereins, Wissenswertes zum Gemeindeausflug und Wichtiges aus dem Gemeindeleben. Alle Gemeindegruppen stellen sich vor: Jungschar, Jugendkreis, Männerrunde, Frauenkreis, Singkreis und Senioren. Ein spezielles Fenster schafft Verbindung zu Daten anderer Kirchen: zur Landeskirche, zum Kirchenbezirk oder zur katholischen Pfarrgemeinde Peter und Paul, die gleichfalls eine Homepage im Internet hat (wir berichteten).

"Wir wollten als Kirche einfach zeigen, daß wir auf dem aktuellen Infomarkt auch vertreten sind", begründet die Pfarrerin der Christusgemeinden den Einzug ins Internet. Für die meisten Gemeindeglieder bleibe allerdings der klassische Gemeindebrief das Informationsmedium Nummer eins, räumt sie offen ein.

Die Vorzüge eines PC gehören jedoch seit drei Jahren zum unverzichtbaren Inventar des Gemeindebüros im Pfarrhaus. Pfarramtssekretärin Erika Ohder verwaltet hier die Daten. Über das kirchliche Rechenzentrum erhält das Pfarrbüro die aktuellen Daten der kommunalen Standesämter: Umzüge, Geburten, Sterbefälle, Trauungen sowie Kirchenaus- und -eintritte. Eine große Arbeitserleichterung für die Sekretärin, die so nicht nur Papier, sondern auch Porto und vor allem Zeit spart.

Will sie wissen, wie viele Konfirmanden im nächsten Jahr zu erwarten sind, lädt sie entsprechende Datei. Patenbescheinigungen oder Dimissionale, das sind Entlassungen an andere Gemeinden für kirchliche Handlungen wie Taufe, Konfirmation oder Trauungen, werden am Bildschirm erstellt. Hier w erden auch die notwendigen Daten der Gemeindeglieder verwaltet, gesichert über ein geheimes Paßwort versteht sich. Bei Daniel Bender, dem Sohn des Pfarrerehepaars, ist beispielsweise auch der Ort der Taufe sowie der Konfirmandenspruch vermerkt. Wer aus der Kirche austritt, dessen Daten werden gelöscht, es sei denn, andere Familienangehörige bleiben Gemeindemitglieder, erläutert die Pfarrerin. Aktualisiert werden die Daten online über den Änderungsdienst des Rechenzentrums.

Die Sonntagspredigt von Marlene Bender entsteht übrigens auch am Bildschirm. Anders als die ihres katholischen Kollegen Pfarrer Dr. Jörg Sieger aus Bruchsal, ist sie allerdings nicht im Internet abzurufen.